In meiner Praxis behandele ich Kinder osteopathisch von Geburt an. Die Geburtserlebnisse prägen das Kind. Wenn ich die Mütter befrage, wie die Geburt verlaufen ist, bekomme ich oft die Antwort:
„Normal.“ Was aber ist eine normale Geburt? Im Laufe der Gespräche, schildern die Mütter dann viele unterschiedliche Abläufe und Erfahrungen unter der Geburt. Oft kommt heraus, es war:
• eine beschleunigte Geburt
• eine lange, kräftezehrende Geburt
• eine medikamentös begleitete oder eingeleitete Geburt
• eine Geburt, bei der Geburtshelfer eingreifen mussten (Saugglocke, Zange, Kristeller Handgriff)
• ein Kaiserschnitt (geplant oder Notsectio)
Man muss sich vorstellen, dass Kinder bei der Geburt den Übergang einer runden, geschützten Lage im Bauch der Mutter in eine gestreckte, ungeschützte Lage draußen meistern müssen. Zusätzlich sind
sie starken Kräften während der Geburt ausgesetzt. Werden zudem unter der Geburt Hilfsmittel eingesetzt oder kommt es zu einem Kaiserschnitt, können sich diese Kräfte noch verstärken. Die betroffenen
Bereiche sind vor allem Kopf, Hals und Nacken, Schultern und Arme.
Einige Kinder reagieren darauf mit Stressmustern, wie z.B. Schreien, Überstrecken, unruhiger Schlaf, unruhige Rückenlage, schlechtem Trinkverhalten usw.
Erkrankungsbilder, die bei Säuglingen und Kleinkindern z.B. auftreten können, sind:
Schiefhals, Asymmetrien, Saug- und Schluckstörungen (Stillprobleme), Schlafprobleme, Koliken u.a.
Mit sanften Techniken versucht die Osteopathie, die aus der Balance geratenen Strukturen auszugleichen um ein gutes Zusammenspiel aller Strukturen zu erlangen, damit eine gute und gesunde Entwicklung des Kindes stattfinden kann.